Wie umgehen mit den Herausforderungen durch die derzeitige Crack-Problematik in Dortmund? – Der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung Burkhard Blienert im Gespräch mit der SPD-Gesamtfraktion
Drogenmissbrauch ist ein unübersehbares Problem in Dortmund und deshalb nehmen wir es auch ernst. Aus diesem Grund haben wir uns unter anderem in der letzten Sitzung des Rates dafür eingesetzt, dass es eine gemeinsame Sondersitzung zur aktuellen Crack-Problematik des Ausschusses für Bürgerdienste, öffentliche Ordnung, Anregungen und Beschwerden und des Ausschusses für Soziales, Arbeit und Gesundheit geben soll. Das Problem ist facettenreich und nicht durch einseitige Maßnahmen zu lösen.
Das Thema verdient eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Problem- und Interessenlagen. Daher ist es unserer Fraktion nicht nur ein Anliegen im steten Austausch mit den Akteuren der Drogenhilfe, den Ordnungskräften und den City-Händlern zu sein, sondern auch, uns fachliche Expertise einzuholen.
Aus diesem Grund war es uns eine besondere Freude den Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung Burkhard Blienert, und den Geschäftsführer der Aidshilfe Dortmund e. V., Willehad Rensmann zu einer Sondersitzung der Gesamtfraktion begrüßen zu können.
Im intensiven Austausch miteinander zeigte sich einmal mehr, dass wer bei dieser akuten Problemlage einfache Lösungen verspricht – zum Beispiel durch das Schließen des Drogenkonsumraumes – es sich zu einfach macht. Dieser ist nicht die Ursache für die aktuelle Situation! Ebenfalls wurde bereits mehrfach die Aussage wissenschaftlich widerlegt, dass ein Drogenkonsumraum für mehr Konsum sorge und Anziehungspunkt für die Szene sei.
Crack ist auch kein Dortmunder Problem. Nahezu alle großen Städte in NRW sind derzeit davon betroffen. Eine Modell-Lösung, um aus der Situation herauszukommen, gibt es leider nicht.
So unterschiedlich die Gründe für Menschen in die Abhängigkeit zu geraten, so unterschiedlich sind auch die Möglichkeiten dort wieder herauszufinden.
Dortmunds derzeitiger Weg in einem Sonderstab sowohl ordnungspolitische als auch sozialpolitische Maßnahmen aufeinander abzustimmen, ist daher richtig und wichtig. Die Suchthilfe muss weiterentwickelt und zugleich der Drogenhandel in der Stadt eingedämmt werden.